Natürlich ist Seoul sehr viel mehr als shoppen und Kpop. Seoul ist eine Stadt, die gewachsen ist und es gibt sehr viele klassische Sehenswürdigkeiten und sehr viele Moderne.
Ich versuche es etwas logisch aufzuteilen, denn viele Sachen kann man miteinander verbinden. Ich werde nicht die kompletten Entstehungsgeschichten nieder schreiben – dafür habt ihr einen Reiseführer^^
Gyeongbokgung und Umgebung
Der Gyeongbok Palast („gung“ heißt Palast, deswegen Gyeongbokgung) ist die älteste und größte Palastanlage in Seoul und markiert ziemlich das Zentrum des historischen Seouls.
Der Bau des Palastes begann im Jahre 1392 – noch bevor Seoul zur Hauptstadt gemacht wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Gyeongbokgung – wie fast alle anderen Palastanlagen auch – im Krieg niedergebrannt und dann wieder aufgebaut.
Krieg zerstört, egal wo. Auch hier in Deutschland kann man es sehen, wie viel im Krieg zerstört wurde und da Korea viele Jahrhunderte lang im Klintsch mit Japan war, hat auch Korea unter dem Krieg gelitten.
Obwohl der Palast wieder aufgebaut wurde, wurden während der japanischen Besatzung Anfang des 20. Jahrhundert mehr als 200 Gebäude im Gyeongbokgung zerstört. Alleine das sollte schon aufzeigen wie groß dieser Palast ist.
Die Anlage ist recht ebenerdig und gut zum Laufen. Es gibt sehr viele Gärten und Wiesen, man hat recht schnell einen Überblick, weil alles sehr gut einzusehen ist.
Der Eintritt kostet 3.000 Won, also ungefähr 2,- Euro. Wenn man durch das Haupttor geht, befinden sich die Ticketboxen auf der rechten Seite. Es gibt kostenlose Führungen auf Englisch, wenn ihr bei den Ticketständen seid, könnte ihr auf der Tafel sehen, wann die nächste Führung ist.
Wenn man schon im Gyeongbokgung ist, sollte man die Chance nutzen am praktisch gegenüberliegenden Ende zum Haupteingang kurz raus zu gehen und Chongwadae fotografieren. Chongwadae oder auch das „Blaue Haus“ ist der Sitz des koreanischen Präsidenten. Das Haus ist sogar noch älter als der Gyeonbokgung, denn es wurde als königliche Villa im Jahre 1104 errichtet.
Es lohnt sich nicht aus dem Palast zu gehen und um ihn herum zu laufen (ich hab das gemacht^^), denn man kommt nicht näher an das Haus heran, als von dem Aussichtspunkt im Gyeongbokgung.
******* Einschub *******
Es gibt kostenfreie Führungen durch Chongwadae und den Garten. Diese müssen jedoch mindestens 21 Tage vorher angemeldet werden. Wenn ihr eine Führung machen wollt, schaut auf der Seite www.president.go.kr rein
******** Einschub-Ende *****
Zu dem Gelände des Gyeongbokgung gehört auch das Folkloremuseum. Man geht aus dem Palast und geht links rum und kann es praktisch gar nicht verfehlen. Der Eintritt ist in der Eintrittskarte vom Palast schon enthalten und das Museum ist wirklich interessant. Draußen sind auch meistens Stände mit Touristeninfos aufgebaut und man bekommt einen guten Einblick in das traditionelle Korea, mit vielen Handwerkssachen und Wohnbeispielen.
Jedenfalls, wenn ihr eure Tour durch den Palast beendet habt und ihr das Haupttor im Rücken habt, schaut ihr auf einen ewiglangen Platz, den Gwanghwamun Square. In der Mitte ist ein grüner Gartenstreifen, links und rechts Wege und wiederum links und rechts Straßen. Über die komplette Länge dieses Platzes verläuft ein kleiner, künstlicher Fluss an der Seite, dort findet ihr Jahreszahlen und jeweils was damals passiert ist – praktisch wie eine Zeittafel.
Wenn ihr also vom Gyeongbokgung weglauft auf diesem Platz, findet ihr auf der rechten Seite das Nationaltheater. Auf dem Gwanghwamun Square selbst ist eine Statue des Königs, der Hangul empfunden hat. Der gute Mann heißt Seojongdae-ag. Nur ein paar Meter weiter steht die Statue des Admiral Yi Sun Shin – der hatte damals die Japaner in die Flucht geschlagen.
Den Gwanghwamun Square sieht man zum Beispiel auch im Musikvideo von „Seoul“ von Super Junior und Girls Generation.
Links davon, den Admiral im Rücken, findet man einen Pavillon der zum Gedenken des Kaisers Gojong errichtet wurde und wenn ihr auf der gleichen Straßenseite ein Stück weiter geht, seht ihr eine überdimensionale, bunte Muschel.
Diese Muschel kennzeichnet den Beginn des Cheonggyecheon, der kleine Fluss quer durch die Innenstadt. Der Fluss ist 5,5 Kilometer lang und führt quer durch Insadong und Dongdaemun. Auch der Fluss war Drehohr für das „Seoul“ Video gewesen. Der Fluss war bis in die 90er Jahre eher ein vernachlässigter, überwucherter Fluss. Nachdem die Erneuerung erfolgte, ist dies ein Ort zum Spazieren gehen, für Paare und Kinder. Es gibt abends Wasser- und Lichtspiele. Auf dem Weg am Fluss entlang, kommt ihr auch noch am Millenium-Tower vorbei, den man von fast überall in der Innenstadt sehen kann.
Wie ihr seht kann man vieles miteinander verbinden. Besonders in der Innenstadt kommt man an einer Sehenswürdigkeit nach der anderen vorbei.
Anreise: U-Bahn Linie 3 (Orang), Station Gyeongbokgung, Ausgang 5
Übersichtskarte:
Legende:
1: Gyeongbokgung
2: Chongwadae
3: Folkloremuseum
4: Nationaltheater
5: Kaiser und Admiral
6: Muschel und Eingang zum Fluss