ESSEN & TRINKEN
Ja, es gibt ganz tolle, hypermoderne Restaurants in Seoul, von denen wir alle wünschten, wir könnten dort täglich essen gehen. Die Realität sieht aber oft anders aus. Das erste, was ich gelernt habe: Ausländisches Essen ist teurer als koreanisches. Vor allem in Hongdae, Sinchon, Myeongdong oder Namdaemun gibt es viele kleine koreanische Restaurants, in denen man für kleines Geld richtig satt wird. Was rede ich, kleine, koreanische Restaurants gibt es überall! In jeder Seitenstraße, in Hinterhöfen. Koreanisches Essen zu finden ist nicht schwierig. Draußen hängen oft die Speisekarten und die Preise. Für 3-4 Euro pro Person bekommt man riesige Portionen, wobei es natürlich darauf ankommt, was man isst. Bulgogi ist natürlich teurer als Bibimbap.
Wenn man zwischen drin Gelüste auf etwas westliches hat, stellt man schnell fest, dass es im Vergleich zu koreanischem Essen teurer ist. Es gibt viele Pizza Ketten mit einem ähnlichen Konzept wie Pizzahut, hier zahlt man gut und gerne für eine, zwar große, Pizza, 12-16 Euro. Wenn man alleine ist, lohnt sich das überhaupt nicht. Doch auch hier kann man sparen. Letztes Jahr gab es bei Mr. Pizza 20% Ermäßigung, wenn man die Pizza zum Mitnehmen bestellt hat. Bei schönem Wetter kann ich mich auch draußen irgendwo hinsetzen und muss nicht in einem Restaurant sitzen, dessen Innentemperatur einem Kühlschrank gleich.
In Seoul habe ich übrigens die teuerste Pizza meines Lebens gegessen. Es war in Gangnam, da wo sie ganzen Designer sind, ich stand kurz vor’m Hungertot und es war mir in diesem Moment völlig egal, dass eine kleine Käse-Pizza ungefähr 16 Euro gekostet hat. Teuer ist nicht immer gut.
Apropos gut, habe ich schon mal erwähnt, dass es oben im Food Court von D-Cube City die besten Burger der Stadt gibt? Da ist es mir tatsächlich egal, dass der Burger 9 Euro kostet, die Burger dort sind wie fleischgewordene Liebe im Brötchen.
Wenn man den ganzen Tag durch eine Stadt wie Seoul rennt, muss man sich ab und an einfach mal hinsetzen und ausruhen. Cafés wie bei uns gibt es nur ganz wenige. Der Großteil ist besiedelt von Starbucksähnlichen Kaffeeketten. Da hätten wir Gurunaru, Paris Baguette, Angel in us, Tom N Toms, Ediya Coffee, Black Smith, A Twosome Place, Caffe Bene und Hollys Coffee – und das sind nur die, die mir spontan einfallen. Überall bekommt man leckere Getränke & Snacks und zum Beispiel bei Hollys Coffee gibt es diese leckeren Suppen im Brot, aber man muss damit rechnen, dass ein Getränk zwischen 4 und 6 Euro kostet und eine Kleinigkeit zu essen mindestens genau so viel. Irgendwann geht das ins Geld, vor allem wenn man 3,4 solche Kaffeepausen am Tag einlegt. Irgendwann beginnt man automatisch Preisvergleich zu betreiben und sucht sich dann die Cafés aus, wo einem die Sachen schmecken und der Preis bezahlbar ist. Ich gehe am liebsten zu Gurunaru und zum Caffee Bene, das sind nicht die günstigsten, aber ich bin zufrieden mit dem Angebot dort.
Für die Wege dazwischen holt man sich seine Getränke im Supermarkt, hier heißt es: Augen auf! Oft gibt es Specials, vor allem bei Vitamin Water. Da werden 2 zum Preis von einem angeboten oder 3 zum Preis von 2 und letztendlich ich es mir egal, ob ich mein Vitamin Water von der einen oder der anderen Firma trinke. Achtet also auf kleine Aktionsschilder und schaut auch darauf, dass man euch richtig abkassiert.
KOSMETIK & ENTSPANNUNG
Ich bin eine Frau und deswegen ist dieses Thema für mich wichtig – liebe Männer, ihr könnt weiterscrollen.
Kosmetik ist in Korea ein großes Thema und man kommt eigentlich nicht drum herum. Es gibt unzählige Kosmetikmarken, die alle ihr eigenes Konzept haben, ihre eigenen Läden, ihr eigenes Image. Etude House, Nature Republic, Holika Holika, Tony Moly, The Saem, The Face Shop, Missha, Club Clio, Innisfree und noch einige mehr.
Diese Läden sind gefährlich! Ihr werdet beschallt von Kpop, eure Sinne werden von Dürften und Farben und Formen völlig aus dem Gleichgewicht gebracht – ernsthaft, wer kann an Handcreme in Pandaform vorbei gehen?!
Ihr dürft euch nicht unvorbereitet in so einen Laden stürzen, ihr braucht eine Taktik! Diese Taktik heißt: Zahle nie den normalen Preis. Klingt komisch, ist aber so.
All diese Kosmetikmarken stehen in Konkurrenz zueinander und wollen sich gegenseitig unterbieten. Dreimal die Woche ist irgendein Sale, ein Special und ihr müsst nur warten, bis die Artikel, die ihr haben wollt in den Sale kommen. Wenn ihr Urlaub in Seoul macht, seit ihr ein paar Tage dort, genug Zeit um zu warten und zu lauern.
Oft bieten die Kosmetikläden Preisermäßigungen an, wenn man eine Kundenkarte hat. Diese bekommt man als Ausländer nicht überall, weil man sich dafür bei denen registrieren muss und wenn man außerhalb von Korea lebt, geht das nicht. Einige Filialen sind aber kulant und haben fertige „Dummy-Kundenkarten“, praktischen Kundenkarten, die wie für einen Testkunden schon ausgestellt sind. Fragt einfach danach und wenn ihr in einer Filiale kein Glück habt, dann fragt bei der nächsten. Wenn ihr einmal so eine „Test-Kundenkarte“ bekommen habt, steckt sie ein, denn mit dieser Karte bekommt ihr immer % oder kostenlose Zugaben. Wenn ihr die Karte beim nächsten Einkauf vorzeigt, wird euch keiner danach fragen woher ihr sie habt, letztendlich wollen die ja auch Umsatz machen.
Wer sich die Nägel machen lassen möchte, Wimpern Extentions oder andere kosmetische Anwendungen sollte auf jeden Fall Preisvergleich betreiben und genau hinsehen. Die auffälligsten Kosmetikstudios sind oft die teuersten.
Als ich das erste Mal beschlossen hatte mir Wimpern Extentions machen zu lassen, bin ich quer durch Myeongdong gerannt. Das teuerste Studio hatte ungefähr 80 Euro verlangt, in meinem Kosmetikstudio zahle ich etwa 33 Euro! Und die machen das super! In Hongdae, rund um die Ewha und auch in Myeongdong gibt es viele Kosmetikstudios, haltet also die Augen auf.
Urlaub in Seoul endet oft mit einem ziemlich anstrengenden Tag. Ich hatte schon Muskelkater, geschwollene Füße, Blasen, die sich in Blasen gebildet hatten, Striemen von meiner Handtasche auf der Schulter. Alles wonach man sich dann sehnt ist Entspannung. Man könnte jetzt zu einem Massagestudio gehen oder in ein Spa, doch so günstig sind die auch nicht und die Massagepreise sind fast mit Deutschland zu vergleichen.
Ich gehe lieber ins Badehaus. Das hat rund um die Uhr offen, also perfekt um den Abend ausklingen zu lassen. Ich besuche immer das Siloam hinter der Seoul Station. Man muss nur die Fußgängerbrücke bei der Seoul Station überqueren, dann landet man an einer großen Kreuzung und auf der anderen Seite sieht man schon das Badehaus.
Der Nachttarif kostet ungefähr 8 Euro und gilt die ganze Nacht. Zutritt ist für alle Bereiche, also Badebereich und Saunabereich. Im Badehaus kann man einfach die Seele baumeln lassen und macht sogar eine koreanische Kulturerfahrung, denn auch noch heute gehen viele Koreaner ins Badehaus.
Wenn man will, kann man dort auch Massagen buchen oder sich peelen lassen, es gibt Friseure und Nagelstudios und darüber hinaus noch Snackbars, Restaurants, Massagestühle und Fernsehzimmer. Packt also ein wenig Geld ein, die Preise an den Snackbars sind überschaubar.
KPOP ARTIKEL
Ich will ehrlich sein, Kpop Artikel in Seoul sind verlockend und lauern überall. Wenn man die Preis aus Ebay kennt oder von den Online Kpop Shops, dann erkennt man zu allererst, wie günstig die Sachen in Korea sind, doch auch hier holt einen irgendwann die Realität ein, denn jeder Laden hat seine eigenen Preise.
Meines Erachtens sind die zwei günstigsten Läden, um Kpop Sachen zu kaufen, unten in der B-Ebene der Myeongdong Station. In den teureren Läden, zahlt man oft 3-4 Euro mehr, was bei vielen Alben sich dann schon bemerkbar macht. In der Regel liegt ein Kpop Album bei 10-12 Euro. Manche, die sehr aufwendig gemacht sind oder riesige Fotobücher beinhalten, kosten auch etwas mehr, doch im Vergleich, was man in den Onlineshops zahlt, mit Versand, sind die Sachen um einiges günstiger. Die Poster gibt es übrigens kostenlos dazu, nicht wie bei Ebay, wo man einige Euro mehr zahlen muss, wenn man das Poster dazu haben möchte.
Wenn man nicht gerade wert darauf legt alles neu zu haben oder wenn man Alben sucht, die nicht brandneu sind, dann empfehle ich die 2nd Hand Bookstores, die es vor allem in Hongdae gibt. Neben Büchern und Comics gibt es dort oft Ecken mit Kpop Alben und Fotobüchern, die einen Bruchteil des Neupreises kosten. Hier kann man einige tolle Entdeckungen machen und dabei auch noch Geld sparen.
TAX REFUND
Als Tourist, der sich nicht länger als 6 Monate in Korea aufhält, kann man die Mehrwertsteuer auf die Einkäufe zurück bekommen.
Schritt 1: Kaufe Warenwert von mindestens 30.000 Won ein – das sind 24 Euro, das kriegen wir hin!
Schritt 2: Lasse dir im Laden einen „Tax Refund“ Beleg ausstellen, hierzu brauchst du deinen Reisepass und deine Kreditkarte (es muss nicht mit Kreditkarte gezahlt werden)
Schritt 3: Wenn du zurück fliegst, kannst du am Flughafen Incheon den Taxrefund machen. Nach dem Zoll in der Abflugebene zwischen Gate 27 und 28. Oder du gehst in eine der 6 Anlaufstationen in Seoul ( >> Klick << ) direkt nach dem Einkauf und bekommst die Mehrwertsteuer direkt zurück. Achtung: Für den Refund in Seoul braucht man eine Kreditkarte, weil der erstattete Betrag auf der Kreditkarte geblockt wird, bis man das Land verlassen hat.
Auf Märkten oder in kleinen Läden bekommt man in der Regel keine Tax Refund Belege, in vielen normalen Geschäften schon und dann hat man wieder 10% gesparrt.