Jeju – Allgemeine Infos
Jeju ist eine Insel zwischen Korea und Japan. Sie ist vulkanischen Ursprungs und der höchste Berg Koreas, welcher ein erloschener Vulkan ist, befindet sich auf Jeju – der Hallasan.
Jeju ist ein beliebtes Urlaubsziel, auch für Koreaner, und dient oft als Reiseziel für Hochzeitsreisen. Früher war Jeju das Zentrum der sexuellen Aufklärung Koreas gewesen, da man in der Regel vor der Ehe keinen Sex hatte und seine Hochzeitsreise auf Jeju verbrachte – ergo musste man dann auf Jeju alles lernen, was man so brauchte^^
Das Klima ist wärmer als in Seoul, man findet hier richtige Palmen und Sandstrände. Dennoch wird es im Winter auch hier kalt und im Hochsommer ist auch auf Jeju Regenzeit. Die beste Reisezeit ist von April- Mitte Juni und September – Oktober.
Typisch Jeju
Jeju ist für einige Sachen ziemlich bekannt. Zum Beispiel Orangen und Mandarinen. Sie gelten als sehr lecker und es gibt auch Mini-Orangen, die kaum größer sind, als eine Kirsche. In Jeju stehen auch die Dol Hareubang – Steinstatuen. Sie wurden damals von den Mongolen nach Jeju gebracht und sind die Schutzpatronen von Jeju. Darüber hinaus heißt es zum Beispiel, dass wenn eine Frau schwanger ist und möchte, dass es ein Junge wird, sie den Dol Hareubang die Nase rubbeln soll. Ob das stimmt oder nicht, kann ich leider nicht sagen, da ich nicht schwanger war auf Jeju 🙂
Diese beiden Dinge, die Orangen und die Steinstatuen findet man auch oft kombiniert als Orangenschokolade in Statuenform. Die Schokolade gibt es aber auch in anderen Geschmacksrichtungen wie Kaktus oder Himbeere.
Man findet auch viel selbst hergestellte Marmelade (oft Orange) und auch Honig. Diese Sachen eignen sich super als Souvenir.
Ebenfalls gibt es auf Jeju die Haenyeo Taucherinnen. Es ist eine lange Tradition von Frauen, die nach Muscheln ohne Hilfsmittel tauchen. Noch immer kann man ihnen heute bei der ‚Arbeit‘ zusehen. Über sie gibt es sogar ein Museum.
Nach Jeju kommen
Viele Wege führen nach Jeju. Zum Beispiel kann man von Busan und Mokpo die Fähre auf die Insel nehmen. Oder man fliegt. Von Seoul beträgt die Flugdauer nur etwas mehr als eine Stunde und unzählige Airlines fliegen zigmal am Tag auf die Sonneninsel.
Asiana und Korean Air sind zwar am teuersten, aber auch einfach zu buchen. Hier zahlt man für Hin- und Rückflug meistens etwas mehr als 200 Euro. Es gibt andere Airlines, wie Jeju Air, Eastar Jet, Air Busan, Jin Air oder T’way, die viel günstiger sind, doch es ist nicht immer einfach dort zu buchen. Entweder muss man beim Buchen seine koreanische Visumsnummer eintragen – die man als Tourist natürlich nicht hat – oder man kann einfach nicht buchen, weil die Homepage nicht so richtig funktioniert – wie bei der Jeju Air. Ich war damals ziemlich am Verzweifeln gewesen, denn Flüge bei der Jeju Air haben 67,- Euro für Hin- und Rückflug gekostet, während die Korean Air 240,- Euro haben wollte.
Wie ich die Flüge gebucht habe? Ich habe den Telefonhörer in die Hand genommen und habe in Korea angerufen!
Habt keine Angst, das funktioniert^^ Man kommt in das Menü und kann ‚Englisch‘ wählen, wobei man sich emotional darauf vorbereiten sollte, dass man nicht immer jemanden erwischt, der tatsächlich Englisch spricht. Mit etwas Geduld schafft man es dennoch zu buchen und dann geht auch alles ganz schnell.
Alternativ kann man auch die Flüge erst buchen, wenn man in Korea ist. Es gehen jeden Tag so viele Flieger, dass die meisten ohnehin nicht ausgebucht sind. Fahrt einfach nach Gimpo an den Flughafen und bucht von dort direkt.
Wir hatten sogar Glück und hatten den Big Bang Flieger erwischt, der noch immer zwischen Seoul und Jeju hin und her fliegt =)
Hotel finden
Ich denke es kommt immer darauf an, was man auf Jeju machen will. Will man nur einen kurzen Trip machen, für 2-3 Tage oder will man länger bleiben und auch etwas Strandurlaub machen? Ich persönlich habe nach Hotels rund um den Flughafen gesucht, weil wir nur 3 Tage dort waren und unser Flieger früh am Morgen zurückging. Rund um Jeju Stadt findet man einige Hotels, die beste Auswahl für Hotels auf Jeju hat Agoda.
Im Norden gibt es keine wirklichen Strände, da die Küste sehr steinig ist. Im Süden und im Osten hingegen findet man schöne Hotels, die auch einen Strand haben. Die guten Hotels sind alle an den Airport-Bus angeschlossen, allerdings sind diese Hotels meistens auch recht kostspielig.
Ist man in der Nähe vom Flughafen, kann man sich einfach ein Taxi nehmen und für ein paar Euro zum Hotel fahren.
Sehenswert
Es gibt recht viel zu sehen auf Jeju. Wenn man die ganze Insel sehen möchte, empfehle ich auf jeden Fall 3-4 Tage zu machen, aber man kann auch gut und gerne eine Woche auf Jeju bleiben und stopft sich dafür die Tage nicht all zu voll.
Um Jeju zu entdecken, kann man sich entweder einen Guide nehmen oder man geht in die Touristenbusse, die um die Insel fahren. Wir hatten einen Guide von Sally Tours und haben gute Erfahrung gemacht. Man kann aber auch eine Bustour über die Insel machen.
Wenn man Touren bucht, egal ob jetzt mit einem Guide oder dem Bus, sind sie in Ost- und Westtouren aufgeteilt.
Hallasan
Schon wenn man auf Jeju zufliegt, sieht man den Hallasan. Der Vulkan ist 1950 Meter hoch, der letzte Ausbruch liegt über 1000 Jahre zurück.
Bei den Touren fährt man eigentlich immer zum Hallasan, jedoch dürfen Autos nur bis 1200 Meter hoch fahren. Das Highlight eines Ausflugs zum Hallasan ist jedoch, wenn man ihn bis zum Gipfel besteigt, denn der Blick in den Krater ist wunderschön. Darin hat sich ein See gebildet und man kann über die ganze Insel schauen. Jedoch dauert die Aufstieg 4 Stunden und man muss ja auch wieder runter. In den normalen Touren ist das nicht mit drin, denn man ist den ganzen Tag damit beschäftigt. Ich habe geschaut ob es Helikopter-Touren gibt, wurde aber nicht fündig 😆
Sanbangsan
Der Sanbangsan soll, der Legende nach, die Spitze vom Hallasan sein, die beim letzten Ausbruch abgeflogen sein soll. Der Berg liegt im Süd-Westen und ist einen Ausflug auf jeden Fall wert. Man findet dort einen buddhistischen Tempel und wenn man 20 Minuten den Berg hinaufgeht, kommt man zu einem Buddha-Schrein mit Quelle und kann dazu noch die Aussicht genießen.
Am Fuße des Berges befindet sich eine Bucht, um die man herumlaufen kann, da das Wasser wie einen Weg ausgewaschen hat. Da es natürlich nicht wirklich eben ist und die Steine manchmal glitschig sind, sollte man vorsichtig laufen.
Seongsan Ilchulbong Gipfel
Auch ‚Sunrise Peak‘ genannt, da er sich im Osten von Jeju befindet und man von hier aus einen tollen Ausblick auf den Sonnenaufgang hat . Der Berg ist ebenfalls ein Erzeugnis der vulkanischen Aktivitäten auf Jeju. Hier kann man auch die Taucherinnen beobachten.
Yongduam Fels & Jusangjeolli Klippen
Der Yongduam Felsen ist besonders zum Sonnenuntergang berühmt, denn er soll aussehen, wie die Kopf eines Drachen. Es gibt viele Geschichten über Drachen auf der Insel.
Die Jusangjeolli Klippen sind ein schönes Naturschauspiel, durch Mineralien und den Kräften die auf der einstigen Vulkaninsel geherrscht haben, hat sich eine bewundernswerte Küste gebildet.
Beides sind keine Sehenswürdigkeiten, an denen man lange verweilt, aber wenn man vorbei fährt sollte man auf jeden Fall anhalten und staunen.
Wasserfälle
Auf Jeju gibt es viele Wasserfälle, sogar künstliche, wie im Hallim-Park, doch drei Wasserfälle sind auf Grund ihrer Schönheit besonders beliebt. Im Cheonjeyeon Wasserfall sollen nachts 7 Nymphen baden gehen. Mal abgesehen davon findet man rund um den Wasserfall einen Wald mit vielen verschiedenen Bäumen. Dann gibt es noch den Cheonjiyeon und den Jeongbang Wasserfall.
Inseln um die Insel
Rund um Jeju gibt es viele kleinere und größere Insel, die man mit kleinen Booten erreichen kann. Vor allem die Insel Udo ist sehr bekannt und soll sehr schön sein. Hier gibt es weiße Sandstrände und bietet die perfekte Gelegenheit einfach mal zu entspannen.
Beliebt sind auch Marado und Biyangdo, wobei die Inseln recht klein sind und schnell erkundet sind (2-3 Stunden).
Strände
Wie erwähnt gibt es natürlich auch Strände rund um die Insel. Der Hyeopjae Strand liegt im Westen und ist nahe am Hallim Park. Wer etwas mehr Zeit hat, kann den Park ja am Vormittag besuchen und sich einen faulen Nachmittag am Strand machen.
Der Hamdeok Strand liegt im Nord-Osten und ist vor allem bei Familien beliebt, weil das Wasser lange flach ist und sehr klar ist. Im Süden findet man auch einen flachen Strand, den Pyoseon Strand.
Beliebt ist auch der Jungmun Strand, der ebenfalls im Süden liegt. Dort findet man drei verschiedene Farben von Sand, von weiß zu grau bis hin zu schwarz. Viele Inseln mit vulkanischer Aktivität haben schwarze Strände, wie zum Beispiel Lanzarote.
Museen & Parks
Es gibt unheimlich viele Dinge, die man sich anschauen kann! Es gibt ein Folklore Museum, ein Teddybär Museum, ein Schokoladen Museum, das National Museum Jeju und einige mehr. Darüber hinaus gibt es auch Parks.
Sehr beliebt ist zum Beispiel der Hallim Park. Es ist eine Art botanischer Garten, mit Palmen, Bäumen und Blumen, aber auch Tiere. Vor allem ist der Park bekannt für seine weiße Pfauen. Hier gibt es auch Höhlen, in denen früher auch Drachen gelebt haben sollen.
Es gibt das Glas Schloss, eine Parkanlage, in der das meiste tatsächlich aus Glas besteht. Es ist sehr aufwendig gemacht und schön anzusehen. Blumen und Gräser wurden in Feinarbeit aus Glas angefertigt, es wird aber auch viel über die Geschichte und Entwicklung von Glas gezeigt.
Ebenfalls gibt es das ‚Jeju Love Land‘, ein Vergnügungspark, der besonders für die frisch Verheirateten angelegt ist, um in ‚Stimmung‘ zu kommen. Darüber hinaus gibt es noch ein Miniatur-Land und ein Park rund um optische Täuschungen.
Die Parks kosten in der Regel um die 7 Euro Eintritt.
Sport & Freizeit
Wie ich schon geschrieben habe, kann man auf Jeju gut wandern gehen. Es muss nicht immer bergauf sein, es gibt auch Wanderwege die durch besonders schön bewachsene Regionen führen, wenn man sich zum Beispiel für Blumen interessiert. Das Sportangebot bietet aber noch viel mehr. So kann man reiten gehen, Fahrrad fahren oder golfen.
Das Meer lädt natürlich zum Baden ein, doch auch Windsurfen und Tauchen ist hier möglich. Mit zwei Tauchschulen habe ich schon geschrieben. Es gibt eine Tauchbasis unter deutscher Leitung, die Big Blue 33 und eine koreanische Tauchbasis, Jeju Scuba Diving, die mir auf Englisch geantwortet haben und sehr hilfsbereit waren. Zur Zeit kann man jedoch auf Jeju nur eingeschränkt tauchen, da es vor zwei Jahren einen Unfall mit einem Taucher gab, der tödlich endete. Seither dürfen die Tauchboote nicht rausfahren und die Tauchgänge müssen vom Strand aus stattfinden. Für erfahrene Taucher ist dies dann wahrscheinlich eher langweilig. Zumal Tauchen auf Jeju auch nicht gerade günstig ist. Ein Tauchtag, mit Ausrüstung, kostet ca. 100,- Euro für zwei Tauchgänge. Wenn man schon so viel ausgibt, dann sollten es auch tolle Tauchgänge sein und keine Strandtauchgänge 🙁
Wie ihr seht ist Jeju sehr vielfältig und bietet einiges an Aktivitäten. Es ist ein nettes Kontrastprogramm zu den großen, modernen Städten und eine Reise auf jeden Fall wert :happy: