Dieser Artikel soll den kleinen, aber eventuell wichtigen, Fragen gewidmet sein, die sich für einen ganzen Artikel nicht lohnen, aber dennoch wissenswert sind.
Ich bitte unsere Leser uns eure Fragen zu stellen, dafür sind wir hier 🙂
Hier also eine kleine Kuriositätensammlung:
Korea ist sauber
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Komischerweise wusste ich nicht wieso. Es gibt relativ wenige Mülleimer. In manchen Einkaufsstraßen, wie der Rodeo Road, gibt es potentiell mehr Mülleimer, aber in den normalen Straßen, findet man Mülleimer recht selten.
Ich habe beobachtet, wie abends die Leute ihren Müll auf die Straße stellen (da kann man seinen eigenen Müll getrost dazu stellen) – am nächsten Morgen war er weg. Allerdings habe ich auch nie einen Müllwagen gesehen 😀 Das große Geheimnis von Korea „Wie verschwindet der Müll?“ 😀 Dieser Frage habe ich mich gewidmet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: In Korea zahlt man recht hohe Gebühren für den Müll, wenn überall Mülleimer stehen würden, wäre die Gefahr groß, dass die Leute einfach dort ihren Müll rein stopfen. Deswegen gibt es wenig Mülleimer, damit es nicht ausgenutzt wird. Die Müllabfuhr kommt nachts und ist dabei wohl sehr leise.
Handys & Internet
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Ich denke, ich hatte noch nie so oft Internetempfang wie in Korea. Eigentlich hat jedes Restaurant und jedes Café einen kostenlosen Internetzugang. Es gibt aber auch Internetcafés, mit schnellerem Zugang (die meistens von Spielern besucht werden, weil die Leitungen sich dort für Onlinespiele extrem gut eignen). Selbst in meinem Hanok hatte ich Internet! Ich hatte kein Bett, kein eigenes Bad, kein Fliegengitter – aber ich hatte W Lan 😀 Selbst in den Hostels wird überall Internet kostenfrei angeboten. Meines Erachtens ist so etwas wie ein Internetstick vollkommen überflüssig.
Handys. Es gibt Läden, in denen man sich Handys mieten kann. Die Frage ist, ob sich das wirklich lohnt. Wenn man länger in Korea bleibt, zum Beispiel weil man dort in die Sprachschule geht oder weil man ein Auslandssemester dort macht, dann lohnt es sich preislich eher sich ein günstiges Handy mit einer Prepaidkarte zu kaufen, als eines zu mieten. Die Mietpreise für Handys liegen zwischen 3,- und 5,- Euro am Tag, zzgl der Gebühren, die ihr vertelefoniert.
Zumal ihr überlegen müsst, ob ihr es wirklich braucht. Wenn ihr niemanden in Korea kennt und nur zwei Wochen da seid, wen wollt ihr dann anrufen? Wenn ihr natürlich einige Kontakte und Freunde in Korea habt, ist es schon besser ein Telefon zu haben. Diese Frage muss jeder für sich selbst entscheiden, doch mal sollte sich das gut überlegen, bevor man Geld zum Fenster raus wirft, für etwas, was man gar nicht braucht.
Ich hatte beispielsweise von meinem Hotel ein Handy gestellt bekommen und musste keine Miete dafür zahlen. Für meine koreanischen Freunde war ich erreichbar und die Gebühren waren gering. An sich sind die Telefongebühren gering (es sei denn ihr denkt mit dem koreanischen Telefon mal eben in Deutschland anzurufen^^).
Generell findet man Handy-Miet-Läden in den Studentenvierteln, ansonsten könnt ihr auch in eurem Hotel oder eurer Unterkunft nachfragen, wo denn so ein Laden ist oder ob sie das nicht sogar direkt im Hotel anbieten. Olleh und SK Telecom bieten zum Beispiel Miettelefone an und Internetsticks und haben sogar englische Seiten.
Für das „Nach-Hause-telefonieren“ kann man Kakao Talk, What’s App, Facebook oder Skype nutzen, wobei ich mit Kakao Talk immer die beste Verbindung hatte. Wie gesagt, in allen Cafés hat man Internet und auf den Smartphones kann man einfach und schnell Apps installieren und kann dann kostenlos über das Internet telefonieren. 🙂 Ich habe sogar mal mitten im Olympia Park gestanden und habe mal schnell mit dem Iphone Zuhause angerufen – keine Ahnung wo das Wifi her kam, aber es war da 😀
Meine Suppe, deine Suppe
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Wenn man mit Freunden in Korea essen geht, ist es üblich, dass der ganze Tisch mit Essen voll steht. Man isst gemeinschaftlich und zusammen. Gerichte, in die man nur mit den Stäbchen rein geht können gerne untereinander geteilt werden, Vorsicht aber mit Suppe. Gerichte in die Besteck, das schon mal so richtig im Mund war, gesteckt wird, wird in der Regel nicht geteilt. Wenn ihr eine Suppe haben wollt, dann bekommt ihr eine für euch ganz alleine 🙂
Komischerweise trifft das bei Patbingsu nicht zu, obwohl man es auch gemeinsam mit Löffeln isst – fragt mich bitte nicht wieso, ich glaube es liegt daran, dass Patbingsu ein Pärchending ist und man dort ja in der Regel noch ganz anderes Dinge teilt^^
Stäbchen und ihre Tücken
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Stäbchen in Korea sind nicht so, wie man sie aus China, Thailand oder Japan gewohnt ist. Sie sind schmaler, ellipsenförmiger und aus Metall. Wieso? Ich möchte nichts Falsches sagen, aber irgendein Kaiser hatte Angst davor vergiftet zu werden und hat daher das Silberbesteck eingeführt (Holzstäbchen könnten sich ja mit Gift vollsaugen). Natürlich ist heute nicht alles Silber was glänzt, aber die Stäbchen sind aus Metall und daher glitschiger als Plastik- oder Holzstäbchen. Es bedarf etwas Übung um mit den koreanischen Stäbchen klar zu kommen, aber man gewöhnt sich daran.
Des Weiteren solltet ihr darauf achten die Stäbchen niemals in den Reis zu stecken. Wie in den anderen asiatischen Ländern, wird so etwas nur in Zeremonien gemacht und hat im normalen „Essensalltag“ daher nichts verloren.
Übrigens, in der Regel wird zum Essen Wasser kostenlos serviert. Bei scharfen Gerichten (wie Topogi) empfiehlt es sich etwas Süßes (wie Ananas- oder Apfelsaft) dazu zu bestellen, um die Schärfe etwas zu neutralisieren.
Schnupfen und ethnische Unterschiede
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Okay, die Nase hochziehen ist medizinisch betrachtet gesünder – für uns Europäer aber dennoch sehr befremdlich, wenn nicht zu sagen widerlich. Generell sollte man vermeiden sich die Nase in der Öffentlichkeit zu putzen. Das ist natürlich nicht so einfach. Besonders bei scharfem Essen kann es passieren dass die Nase läuft (und manchmal auch die Augen^^), ihr könnt es getrost hochziehen. Wenn es gar nicht mehr anders geht, geht auf die Toilette und putzt euch da die Nase oder dreht euch von euren Begleitern weg und versucht so heimlich wie möglich die Nase zu putzen.
In der Regel hat man etwas mehr Mitleid mit uns Ausländern und verzeiht es 🙂
Es gibt auch Taschentücher in den Supermärkten, die Verpackung ist allerdings anders. Sie sind fast doppelt so groß (weil sie weniger gefaltet sind als unsere) und dünner.
Ebenso ist es in Asien fast normal zu spucken (und das was man ausspuckt von sonst wo her zu holen …. ewwww!). In Korea hält sich das zumindest in Seoul in Grenzen. Medizinisch ist auch das bestimmt gesünder, jedoch für uns ziemlich ekelig – je nachdem wie tief das Zeug auch hängt. Ich hab da in China so meine Erfahrungen gemacht, die ich wirklich mit niemand teilen möchte, doch ich kann sagen, in Korea ist es nicht so schlimm.
Auf die Toilette gehen
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Es passiert nun eben auch mal, dass man ‚muss‘ wenn man unterwegs ist. Man findet öffentliche Toiletten in den U-Bahn Stationen, auch in Parks gibt es Toilettenhäuschen. Keine Sorge, die öffentlichen Toiletten in Korea sind sehr sauber und ordentlich, sie riechen nicht, man hat Toilettenpapier und man muss keine Angst haben sich hinzusetzen (wenn ich mal anmerken darf: also anders als auf so manchen Toiletten hier in Deutschland 😀 ).
Toiletten in Korea sind kostenlos (auch anders als hier in Deutschland), egal ob es öffentliche Toiletten sind oder welche in Restaurants oder Kaufhäusern. Es kann passieren dass man auf „Hocktoiletten“ trifft, Toiletten ohne Brille (oder auch liebevoll „Loch im Boden“ genannt), man hockt sich einfach darüber. Auch dies ist für uns befremdlich, wenn man genauer darüber nachdenkt ist es aber sehr hygienisch, denn man kommt ja mit nichts in Kontakt. Allerdings sind zumindest bei den öffentlichen Toiletten draußen Zeichen an den einzelnen Türen, die kennzeichnen, um welche Toilettenart es sich handelt.
Wenn man sich außerhalb der Großstädte aufhält, kann es passieren, dass man öfters auf die traditionellen Toiletten stößt.
Was sich in den meisten asiatischen Ländern fast immer durchgesetzt hat ist, dass man das Papier nicht in die Toilette wirft, sondern in einen Eimer neben dran. Manche Abflussleitungen sind noch älter und es könnte zu Verstopfungen kommen. In manchen öffentlichen Toiletten kann es passieren, dass der Toilettenpapierspender neben den Waschbecken hängt und nicht in den einzelnen Kabinen. Ich habe das recht selten erlebt, aber es kann vorkommen, also nicht erschrecken, wenn ihr in der Kabine kein Toilettenpapier findet.
Das Highlight eines jeden Toilettenbesuchs ist es, wenn man die Ehre hat sich auf eine japanische Toilette zu setzen 🙂 Diese haben Sitzheizungen, BD Funktion und für danach auch einen Föhn 😀 Wenn euer Hotel keine hat, bei KBS in der Empfangshalle gibt es japanische Toiletten.
So genug jetzt davon 😀
Rolltreppen-Verkehrsregelung
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Also, früher war es so, dass man auf die Rolltreppe einen Mittelstrich gezogen hat und sagte „Du stehst – dann steh rechts. Du läufst – dann lauf links“. Allerdings scheint es durch Drängler zu oft zu Unfällen gekommen zu sein, was zumindest in Seoul dazu geführt hat, dass die Verkehrsregelung auf Rolltreppen neu gestaltet wurde. Nun soll man stehen. Egal wo, links, rechts, ist vollkommen egal. Da die Mittelstriche noch immer auf den Rolltreppen zu sehen sind, hat diese Umstrukturierung nur mäßigen Erfolg, es gibt immer noch genug Leute, die sich links vorbei drängeln wollen, auch wenn auf den Schildern steht, dass man sich einfach nur hinstellen soll. Lasst euch also nicht irritieren 🙂
Seltenheitsfaktor Fahrrad
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Ich möchte wirklich keine Fahrradfahrer angreifen, doch ich empfinde die Fahrradfahrer in Deutschland manchmal als sehr frech. Als Fußgänger wird man über den Haufen gefahren, als Autofahrer denken Fahrräder sich mit einem tonnenschweren Metallhaufen anlegen zu müssen. Es werden Ampeln missachtet, Vorfahrtregelungen (so banale Dinge wie „rechts vor links“), Einbahnstraßenregelungen (in manche dürfen Fahrradfahrer ja fahren, in manche nicht – man beachte ein Schild am verkehrten Eingang zur Einbahnstraße) und wenn bei Fußgängerampeln wirklich nur Fußgänger drauf sind, fahren trotzdem die Fahrradfahrer darüber (wie war das mit absteigen und schieben?). In Deutschland sind Fahrräder tatsächlich Straßenverkehrsteilnehmer, welche sich an Regeln halten sollten.
Fakt: Deutsche Fahrradfahrer würden in Korea nicht überleben. (Das Gleiche gilt übrigens auch für China)
In Korea gibt es recht wenige Fahrräder. In Parks kann man sich Fahrräder ausleihen und auf den für Fahrräder ausgewiesenen Wegen mit entsprechender Richtungsangabe fahre. In Seoul gibt es Stadtteile, bei denen auf den Fußgängerwegen auch ein Fahrradweg ausgewiesen ist. Allerdings stellt das Fahrrad auf keinen Fall eine alternative Beförderungsmöglichkeit zur U-Bahn oder zum Taxi dar.Ich würde mich jedenfalls nicht trauen, mich mit einem Fahrrad in den Straßenverkehr von Seoul zu stürzen.
Vampirisches Verhalten der koreanischen Bevölkerung
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Ich bin ja schon einmal darauf eingegangen, dass das koreanische Schönheitsideal sich etwas von dem der Europäer unterscheidet. Generell versuchen besonders die koreanischen Frauen nicht braun zu werden. Das führt dazu dass man wenige Cafés mit Außenbereich findet. Während bei uns jeder den Bürgersteig im Sommer ausnutzt um ein paar Tische darauf zu stellen, damit man draußen sitzen kann, ist das in Korea etwas anders. Mittlerweile gibt es dennoch einige Cafés die entweder überdachte Terrassen oder Balkone haben oder Etagen bei denen eine Fensterfront eingebaut wurde, die sich komplett öffnen lässt (oft in den Raucherbereichen). Ich persönlich empfinde es als ‚unschön‘ bei eisigen Graden (man muss ja damit angeben, dass man eine Klimaanlage hat) drinnen zu sitzen, während man draußen herrliches Wetter hat.
Wenn man etwas die Augen aufhält, findet man Cafés, bei denen man auch draußen sitzen kann. Mir ist es mal passiert, dass ich mich in das Cafés im Coex gesetzt hatte, an einem wunderschön sonnigen Herbsttag. Es standen drei Tische im Schatten und vielleicht acht in der Sonne und an diesen drei Schattentischen tummelten sich 20 Koreaner und ich saß alleine in der Sonne und wurde panisch angeschaut.^^
Unhöflich oder nur Zeitverschwendung?
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Wenn ihr in Korea angerempelt werden, zum Beispiel in der U-Bahn oder beim Überqueren einer Straße, dürft ihr kein ‚Entschuldigung‘ erwarten. Solange niemand wirklich böse in euch rein läuft, wird man sich dafür nicht entschuldigen. Es wird als normal hingenommen und man geht einfach weiter. Das Gute ist ihr müsst euch auch nicht entschuldigen 😀
Weniger ist mehr – oder nicht?
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Koreaner sind modebewusst, vor allem die Frauen versuchen immer schick und sexy auszusehen, aber Achtung! Versucht wenig Dekolletee zu zeigen, das wird als anzüglich empfunden. Allerdings ist es egal ob ihr eine Hotpans an habt, bei der, der halbe Hintern raus hängt 😀 Miniröcke und Hotpans sind also kein Problem, versucht für oben rum wenn es warm ist immer eine leichte Tunika anzuziehen oder einen Seidenschal dabei zu haben. Vor allem die älteren Leute reagieren empfindlich und haben auch kein Problem euch zusammen zu stauchen, wenn ihr zu viel zeigt 😉
Energiesparmodus
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Wundert euch nicht, wenn in Korea irgendwann die Lichter ausgehen. Natürlich keine Straßenlampen, aber zum Beispiel Hochhäuser, die abends sehr schön angestrahlt sind, versinken im Laufe der Nacht in Dunkelheit. Selbst die Lichter auf dem Seoul N Tower werden nachts irgendwann ausgeschaltet.
Des Weiteren gibt es einige Fernsehsender, die nachts nicht senden. Ich dachte zuerst mein Fernseher sei kaputt, bis man mich darüber aufklärte, dass viele Fernsehsender nachts einfach nicht senden.
Das waren erst mal ein paar „Kleininformationen“. Wenn ihr Fragen zu gewissen Dingen habt, stellt sie ruhig, schreibt ein Review oder schreibt mich direkt an. Ich werde versuchen so weit es geht eine Antwort darauf zu geben 🙂