Diesen Eintrag möchte ich allen meinen Lesern von „Ein verrücktes Jahr“ widmen.
Ich habe noch knapp 9,5 Stunden bis ein Flugzeug mich nach Korea bringt und vielleicht bin ich gerade etwas sensibel … wenn ich schwalle entschuldige ich mich jetzt schon dafür 🙂
Kurz nachdem ich aus China zurück gekommen bin, fing ich Anfang Juni an die Fanfiktion zu schreiben. Es war eine Idee, die mir im Kopf herum geschwirrt ist. Anfangs musste ich einige Entscheidungen treffen, zum Beispiel ob ich es wie ein Tagebuch mache, also in der Ich-Form, ob ich es Tag für Tag mache oder wie ein „normales Buch“. Ich entschied mich stiller, täglicher Beobachter zu sein. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Vorteil ist, dass man Sachen erwähnen kann, die in einer normalen Geschichte vielleicht unter gingen, wie das Frühstücken oder kleine Dialoge. Ich persönlich mag diese unauffälligen Stellen, sie lassen die Charaktere menschlicher darstellen, persönlicher. Der Nachteil liegt darin, dass man jeden Tag mit unzähligen Ereignissen füllen muss, damit es nicht langweilig wird.
Meine Freundin Lily sagte zu mir „Ach, das wird dir ja nicht schwer fallen.“ Und ich danke ihr sehr für ihre Zuversicht und für ihr Vertrauen in meine kreative Ader 😀
Ich plane wenig voraus, also ich schreibe mir Stichpunkte auf, für jeden Tag, wann welche Shooting ist, wann welche Fernsehsendung oder Training, aber auch nur, dass ich bei dem verwirrenden Schedule der Jungs nicht den Überblick verliere^^ Es sind nur grobe Eckpunkte, an denen ich mich orientiere, wie die Szene letztendlich verläuft, entscheide ich beim Schreiben. Es passiert ganz selten, dass ich Dialoge vorschreibe um sie später einzubauen, die meisten Sachen entscheide ich wirklich erst, wenn ich am Schreiben bin. Und dann ist es von meiner Tagesform abhängig. Manche Situationen wären vielleicht anders gelaufen, wenn ich sie im Park geschrieben hätte oder wenn ich vielleicht andere Musik auf dem Ohr gehabt hätte. Es sind sehr viele Sachen, die mich beeinflussen, wie ich mich selbst fühle, was ich davor vielleicht geguckt habe oder mit wem ich gesprochen habe.
So-loved.net war die erste Super Junior Seite, die ich überhaupt entdeckt hatte. Schon vor meinem Urlaub in China. Ich muss gestehen, dass ich nie wirkliches Interesse am Fanfiktion schreiben gehabt hatte. Ich war früher ein klassischer Onlinerollenspieler, in Forenform. Ich mache das sei fast 10 Jahren (Oh.mein.Gott! Wie die Zeit vergeht) und hatte eigene Foren gehabt. Ich glaube ich hatte einmal eine Fanfiktion zu Roswell (der Fernsehserie) geschrieben, in der aber auch mein damaliger fiktiver Charakter im RPG die Hauptrolle hatte. Generell habe ich es eher weniger gemocht, mich in vorgeschriebene Charaktere einzufühlen, wobei ich mir in einem Buffy-RPG großes Lob für meine Darstellung als Spike anhören durfte^^
Dann war ich ein klassischer „Ich fange mal an einen Roman zu schreiben“-Schreiber ..ehm ..ja. Meistens kam ich über Seite 80 nicht hinaus. Ich hasse es Dinge in die Länge zu ziehen und wenn man von vorn herein weiß, aus was man hinaus will, dann fällt es mir schwer um den heißen Brei herum zu reden. Ich habe vergangenes Jahr eine Harry Potter Fanfiktion angefangen zu schreiben, diese hat auch knapp 250 Seiten … oder mehr, ich weiß es gerade nicht mehr genau. Aber auch diese spielt weit in der Zukunft und auch in dieser ist es ein fiktiver Charakter, der die Hauptrolle hat.
Umso erstaunter war ich, als sah, wie leicht mir die Fanfiktion von der Hand ging. Ich war es gewohnt mit anderen Leuten zu schreiben, nicht immer in der Hand zu haben, was passiert. Ich war es gewohnt schnell die Lust zu verlieren an einer Geschichte.
Mittlerweile besteht „Ein verrücktes Jahr“ aus 683 Seiten. Wow. Die Geschichte ist zu lange um sie in einer Datei zu speichern, deswegen sind es mittlerweile 3.
Natürlich habe ich angefangen die Geschichte aus eigenem Interesse zu schreiben. Mir war langweilig und Super Junior gaben mir genug Ideen um mich auszutoben.
Als ich bei Tag 5 oder 6 war, dachte ich mir, ich könnte die Geschichte bei so-loved.net reinstellen.
Ich wollte sehen, wie die Leute auf die Geschichte reagieren und ich bekam schneller Reaktionen, als ich gedacht hatte. Was mich erstaunte war, dass ich wirklich Leute damit begeistern konnte.
Ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll, es macht mich unheimlich stolz und glücklich und ich glaube, dass wenn ihr – die Leser – nicht wärt, dann hätte ich die Geschichte schon längst aufgegeben oder wäre nicht so weit, wie ich es bin. Doch ich weiß, dass es da draußen Leute gibt, die meine Geschichte gerne lesen, die wissen wollen wie es weiter geht, die gespannt sind und das treibt mich unheimlich an. Somit ein riesen großes Dankeschön, an alle die meine Geschichte lesen *Group-Hug*
Viele Leute haben mich privat angeschrieben, weil sie manche Dinge nicht in die Reviews schreiben wollten und viele wirklich nette Kontakte sind dabei entstanden. Ich habe schon viele verrückte Sachen gelesen, wie zum Beispiel die Geschichte in einer Nacht durchzulesen oder Synchronlesen mit Freundinnen oder der Cousine. Das sind die Momente, in denen ich mich frage, womit ich das verdient habe, was habe ich getan, dass ihr mit so einer Begeisterung verfolgt was verzapfe. Ich weiß es nicht, ich will nur dass ihr wisst dass ich euch sehr dankbar bin und dass eure Nachrichten mich wirklich erreichen und mich zum Grübeln bringen.
Viele Leute idealisieren mich, sagen ich sei hübsch und finden meinen Lebenstil toll. Ihr macht mich verlegen. Ja, das meine ich so^^ Ich selbst halte mich für gar nicht so toll, für nicht besonders hübsch, für nicht besonders talentiert. Das hat nichts mit fishing for compliments zu tun, ich gehe mit mir selbst nur sehr hart ins Gericht. Wir sind alles Menschen und jeder hat seine Fehler. Ich bin launisch und zickig, ich bin jähzornig und emotional, ich kann manchmal sehr unfair sein und es gab Zeiten, da war ich keine gute Freundin, es gibt immer noch Zeiten, da bin ich keine gute Freundin. Ich habe ein Problem damit über Gefühle zu reden, darüber wie es in mir wirklich aussieht, auch wenn ich weiß, dass ich Freunde habe, mit denen ich darüber reden kann, die zu mir stehen und mich nicht verurteilen. Ich schäme mich für manche Sachen meiner Vergangenheit, die nicht unbedingt in meinen Händen lagen und versuche das oft durch Ironie zu überspielen. Ich bin ein typisches Einzelkind und egoistisch. Ich lasse mir nicht gerne vorschreiben, was ich tun soll, selbst wenn es das Richtige ist. Ich hasse es im Unrecht zu sein oder mich nicht wehren zu können, ich hasse es, wenn eine Situation aus dem Ufer läuft und ich das Gefühl habe, dass ich einfach zu doof bin mich gescheit auszudrücken und mich keiner versteht. Durch so etwas hätte ich fast meine Freundin Lily letztes Jahr verloren und ich muss sagen, dass mir es heute noch sehr leid tut, was damals passiert ist. Ich ziehe mir den Schuh nicht alleine an, vielleicht haben einfach zu viele Köche den Brei verdorben, vielleicht hätte ich, anstatt es über das Internet zu klären, zu ihr Fahren sollen. Wenn ich nur daran denke, dass ich dieses kleine, süße (ja, das bist du. Punkt.) Wesen fast verloren hätte, treibt es mir Tränen in die Augen. Wie gesagt, ich bin gerade nah am Wasser gebaut.
Ich möchte dass ihr seht dass ich nicht besser bin als jeder andere. Ich mache Fehler und ich weiß es, was es heißt zu bereuen und es ist für mich nichts selbstverständliches, das mich so viele Leute unterstützen und loben.
Gut, vielleicht mache ich Sachen, die nicht „normal“ sind … wie sagte Max Evans: What’s so great about normal?
Aber vielleicht kommt es mir eben da zu Gute dass ich ein Einzelkind bin. Ich musste mir viele Sachen selbst beibringen, Photoshop, Homepage- und Forendesign. Ich wollte nie Leuten mit nervigen Fragen auf den Keks gehen und habe durch vieles alleine durchgeboxt – bis ich auf Granit gestoßen bin, wie diese zwei Layer meiner Homepage … danke an Tobi der das mit mir zusammen ausgetüffelt hat 🙂
Und wenn ich nach Korea fliegen will und keiner will mit, dann flieg ich eben alleine. Punkt. Die meisten nennen mich mutig, ich nenne es egoistisch.
Ich habe viele Freundinnen, die schon Familie haben und ich habe Verständnis, dass sie ihren Urlaub rund um diese Planen. Ich habe viele Freunde, die einfach nicht die finanziellen Mittel haben. Obwohl ich einige Vergünstigungen bekommen, kann man sich denken, dass eine China-Tibet Rundreise und 11 Tage Korea auch noch Geld kosten. Auch dafür habe ich Verständnis. Ich habe viele Freunde, die einfach kein Interesse haben Asien zu erkunden. Auch dafür habe ich Verständnis. Meistens. Allerdings glaube ich dass dieses Anti-Interesse von falschen Vorurteilen geschnürt wird. Städte wie Seoul, Shanghai oder Beijing sind hypermodern, extrem gut zum Shoppen geeignet und doch kann man auch in diesen Städten Ruhe finden. Wie gesagt, ich habe Verständnis und wenn niemand mitfliegen kann, fliegt halt niemand mit, wieso sollte ICH deswegen leiden? Seht ihr: egoistisch 😀
Zudem bin ich selbstbewusst. Ich denke mir bei Kritik immer „Mach es doch besser“. Es ist vielleicht nicht die gesündeste Einstellung, aber man kommt recht gut damit durch’s leben und die meisten Leute lassen mich in Ruhe.
Ich zeigte meiner Mom gestern Bilder von Leeteuk, Jihoon und Se7en und sie sagte „Also ich glaube ich hätte Komplexe, wenn ich mit so einem Mann zusammen wäre.“ Meine Antwort darauf war „Ja, aber nicht wenn man so aussieht wie ich!“ 🙂 Versteht ihr was ich meine?^^ Ich glaube der Spruch „Gut gebrüllt Löwe“ trifft sehr gut auf mich zu, vieles ist Fassade, Show oder ein Bild, dass ich nach außen hin repräsentieren möchte.
Fakt ist, dass ich ohne den Einfluss anderer nicht im Stande wäre zu tun was ich tue. Ich danke also meinen Freunden und Lesern, dafür dass ihr da seid, dafür dass ihr mich aufbaut, wenn ich mich selbst in Frage stelle und dafür dass ihr euch mit mir freut.
Vielen lieben Dank!