Saß ich gestern Abend so draußen bei meinem Hotel, als ich den Blog fertig gemacht habe, läuft da so voll die Riesen-Kakerlake rum und ich denk mir so „Na ja, so lang die hie draußen ist…“ und dann komm ich hoch auf’s Zimmer und dann hockt da auch so ein Vieh an der Wand >.< Also ok, seit Alabama bin ich echt schmerzfrei, aber trotzdem brauch ich so Dinger nicht im Zimmer. Also ich es eingefangen und dann will ich es raus bringen und der Mann von der Rezeption kommt mir entgegen und ich deute nur auf den Becher und mach „Ahhhhhh…. Lakukaratscha“ – wenn man Dinge in Koreanisch nicht benennen kann, dann hilft vielleicht Spanisch 😀 😀
Dann war meine Mama so süß. Ich hab der Kakao Talk installiert, weil dort die Telefonverbindung besser ist, als mit Skype und sie so „Und dich kann ich auch anrufen?“ und ich so „Ja, musst nur auf Kontakte“ und sie „Find ich dich da einfach“ und ich „Ich bin dein einziger Kontakt“ und sie „Das krieg ich hin!“ 😀 So süß!
Meine vormittägliche Samstagstour habe ich hinter mir. Es begann damit, dass ich nicht mehr schlafen konnte, dass war so gegen 8 Uhr. Wenn ich die Klimaanlage an hatte, war e smir zu kalt. War sie aus, war es zu warm. Ich gab den Kampf mit der Fernbedienung auf und setzte mich erst mal raus um aufzuwachen. Ohnehin ist es noch viel zu früh, als das es sich lohnen würde die Gegend unsicher zu machen. In der Regel machen die meisten Geschäfte erst gegen 10 Uhr auf.
Mein Weg führte mich zuerst nach Apgujong. Lise hatte gesagt, dass irgendwo auf dem Weg zu NaNa, in einer der Seitenstraßen ein Victoria’s Secret aufgemacht hätte. Als ich bei VS nachgefragt habe, wegen der Adresse, hieß es, dass es weiterhin nur den im Shilla Duty Free gab. Da es auf der Karosugil einen „Nylon“ gibt, der Klamotten hat, die sehr an die VS PINK Sire angelehnt sind, dachte ich vielleicht wäre es ja ein Nylon. Also bin ich quer Feld ein durch Apgujong gestiefelt, um zu schauen, was Lise gesehen hat. Viele Läden in Seoul ändern sich, solange die Dunkin Donuts noch dort sind, wo ich sie in Erinnerung hatte, ist zumindest mein Frühstück gesichert. Einen weiteren Stopp gab es bei Kona Beans. Meine „Schwiegermama“ war zwar nicht da, aber an sich sitze ich dort gerne rum und trinke die java Chip Konacchinos, die gefühlt die Kalorien von drei Mahlzeiten haben 😀
Danach fiel ich erst mal bei Tony Moly ein, um mir meine üblichen Sachen zu holen und dann ging es zu NaNa. Mein Piercingstudio 🙂 Mang Bok begrüßte mich sogleich und ich habe ihr eine riesige Tafel Milkaschokolade mitgebracht, die die erst mal vor den anderen diebischen Kollegen beschützen musste 😀 Natürlich habe ich wieder viel zu viel gekauft.
Ich habe dann einen kleinen Abstecher nach Myeongdong gemacht – in den bösen Laden: Die Artbox.
Leute, wenn ich hier wohnen würde, oh mein Gott, meine Wohnung wäre so kitschig 😀 Da haben die so Lampen, rosa Füchse und der Schwanz ist die Leuchte. Oder Hello Kitty Ventilatoren und ach, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll 😀 Bei dem Fuchs bin ich echt am überlegen, aber ich weiß nicht wie groß der Karton ist. Hab ja noch Zeit 😀
Dann war ich Geld wechseln und der Typ so „Are you italian?“ und ich so „Aniyo, togil saram imnidda“ und er „Ah, good“ und ich so „Why?“ und er „I hate italians!“ ô_O Ich nur so oh-kay.
Als ich zurück gelaufen bin, habe ich auch die U-Bahn Station gefunden, die ich gestern gesucht habe 😀 Einfach völlig blind dran vorbei gelaufen. Passiert. Immerhin fährt hier die U3, die direkt nach Apgujeong fährt 🙂 Die Bahn brauche ich später auch, denn ich möchte auf den Inwangsan steigen um Bilder zu schießen.
6 Stunden später.
Also eins sage ich euch, von wegen 338 Meter, dat Ding ist von vorn herein ein 2000er -.-
Über den Inwangsan werde ich gar nicht so viel schreiben, weil ich wahrscheinlich einen Beitrag nur zu den Bergen mache. Nur so viel: Es war sau anstrengend. Aber als ich dann oben war und diesen Ausblick gesehen habe, war alles vergessen. Einfach ein Traum!
Also habe ich brav Bilder geschossen und irgendwann sah ich dann Taschenlampen die hoch kamen und irgendwann standen zwei Wächter vor mir, schnaubend und ich verspürte ein wenig Genugtuung, denn wenn die dort arbeiteten und immer noch schnauften, dann war es wohl nicht schlimm, dass auch 20 Minuten lang gebraucht hatte, bis mein Puls wieder normal war 😀
Er sann so:
„Sorry…“ schnauf, schnauf.
„You can’t take picture this way.“ Und deutete so zu der kleinen Militärstation links vom Gipfel.
„Ne, ilgus sumnidda.“
„You know?!“
„Yeah…there was a sign… saying I’m not supposed to take pictures of the military base.“
Ich sah Enttäuschung in seinen Augen.
„Oh and you can’t smoke here.“
So ein Spielverderber. Da hatte ich endlich wieder Puste, hatte diesen tollen Ausblick und man gönnte mir noch nicht mal eine Kippe.
„So you came all the way to tell me this?“
„Yes.“
„I’m sorry.“
„Oh, it’s ok.“
So ganz trauten sie mir aber nicht und wollten die Bilder sehen – nicht das ich doch heimlich Bilder von der Militärbasis geschossen habe.
„Oh, your picture very good!“
„Thank you.“
Meine Bilder sind jetzt also offiziell vom Militär abgesegnet. 😀
Der Abstieg war fast genau so anstrengend wie der Aufstieg und dann ging es erst mal ab nach Myeongdong auf ne Pizza. Ich und meine Essensgewohnheiten hier 😀
Der Typ bei mir im Hotel wollte auch nicht glauben, dass ich die Bilder geschossen habe und sagte dann, meine Kamera wäre gut und ich dachte mir „Ne, ich kann gut mit ihr umgehen…“. Ich find’ unfair, dass die Kamera gelobt wird, während ich die ganze Arbeit hatte. Vom Schleppen, zum Aufstieg und letztendlich die Einstellungen. Wenn man von den Einstellungen keinen Plan hat hilft einem die tollste Kamera nichts.
Morgen werde ich chillen. Morgen Abend bin ich eh beim Musical, also werde ich einen ganz entspannten Tag machen. Ist eh Chuseok. Also ab an den Hangang und den Muskelkater ausschlafen 😀
Wäre auch mal schön meine Erkältung los zu bekommen, aber Korea ist ja wie Amerika. Draußen sau heiß und schwül und man würd am liebsten naggisch rumlaufen und dann geht man irgendwo rein oder fährt U-Bahn da da ist es sau kalt und man denkt sich „Kacke, wieso hab ich keinen Cardigan dabei?“ und dann geht man raus und denkt „Bist du doof?! Für was brauchst du einen Cardigan?!“ und dann geht man wieder irgendwo rein und denkt „Ah, hierfür“ -.-