Ich persönlich mag die Paläste, vor allem in Seoul, weil der Kontrast zwischen Kultur in Mitten der Großstadt so schön ersichtlich ist. Die Geräusche der Stadt werden gut ausgeblendet, doch manchmal kann man über die Mauern der Palastanlagen hinweg schauen und sieht die Hochhäuser und Lichter.
Tagsüber sind die Anlagen beeindruckend, doch nachts bekommen sie einen ganz anderen Glanz. Als Nachteule in Korea werde ich euch hier berichten, wie ihr die Paläste nachts besuchen könnte.
Moonlight Tour
Die Moonlight Tour im Changdeokgung wurde vor ein paar Jahren eingeführt. Früher fand die Tour an nur ganz wenigen Abenden im Jahr statt und die Tickets waren super schnell ausverkauft da maximal 100 Leute teilnehmen können, die selbst noch mal in kleinere Gruppen unterteilt werden – je nach Sprache.
Seit letztem Jahr findet die Moonlight Tour recht häufig statt und es ist auch nicht mehr so stressig Tickets zu bekommen. Denkt daran, dass wenn man in Korea online Tickets kaufen möchte ihr eine Kreditkarte benötigt.
Die Führung bei Nacht findet zwischen 20:00 – 22:00 Uhr statt und kostet 30.000 Won Eintritt (ca 27,- Euro). Man bekommt ein Headset, über das man seinen Guide sprechen hört (Tipp: Wenn man den Guide nicht mehr hört, ist man zu weit von der Gruppe weg … ). Man bekommt Einblicke in das Palastleben und die Geschichte des Changdeokgung und man bekommt sogar eine Aufführung zu sehen und ein kleines Geschenk zum Abschied.
Ich habe diese Tour schon zweimal gemacht und kann sie nur empfehlen.
Vorteile:
Ich selbst bin niemand der einem Audioguide stundenlang zuhören kann. Bei der Moonlight Tour bekommt ihr gefilterte Informationen. Es wird also nicht jeder einzelne Stein erklärt, sondern es geht mehr um das Leben im Palast, was ich ganz interessant fand.
Schön sind kleine Überraschungseinlagen, wie … nein, ich verrate es nicht. Auch die traditionelle Aufführung ist sehr schön, nicht zu lang, nicht zu kurz und man bekommt dabei einen Tee und was zu Knabbern.
Nachteile:
Man muss selbst entscheiden, ob einem der Eintritt es wert ist. Jemand der schon öfters in der Palastanlage war, braucht vielleicht keinen Guide oder eine traditionelle Aufführung. Der normale Eintritt liegt bei 3.000 Won, was sehr viel günstiger ist. Was mich persönlich am meisten gestört hat war, dass ich mich immer etwas gehetzt gefühlt habe. Nun muss ich dazu sagen, dass ich fotografiere und abends muss man natürlich Langzeitbelichten. Man braucht also einen Moment, bis man die Kamera richtig eingestellt hat und auch das Fotografieren nimmer 15-30 Sekunden in Anspruch und man will vielleicht zwei, drei Bilder machen und dann ist die Gruppe schon wieder sonst wo und der Sicherheitsmann hetzt einen genervt weiter. Dazu kommt, dass man kein Stativ mitnehmen darf. Wahrscheinlich weil sie wissen, dass die Fotografen ewig brauchen. Ich liege dann halt auf dem Boden rum – geht auch. Zum Fotografieren eignet sich die Tour nicht ganz so, zumal man auch nicht alleine auf Entdeckungstour gehen kann und man der Gruppe folgt.
Informationen über die Tour findet ihr >> hier << und auf der Homepage der >> KTO << wird auch immer angekündigt, wenn der Ticketverkauf beginnt.
Allgemein längere Öffnungszeiten der Paläste
Zumindest letztes Jahr – ich habe das nicht immer im Auge, wenn ich nicht in Korea bin, deswegen weiß ich nicht wie das davor die Jahre war – hatten der Gyeongbokgung, der Changdeokgung und der Deoksugung von April bis Oktober verlängerte Öffnungszeiten. Die Paläste waren bis 21:30 geöffnet, im Juni, Juli und August bis 22 Uhr.
Auch hier gibt es für Ausländer nur begrenzt Tickets am Abend, im Gyeongbokgung ist die Anzahl jedoch auf 500 Besucher eingeschränkt. Hier sollte es kein Problem sein Tickets zu bekommen. Der Eintritt ist der gleiche wie am Tag, also im Gyeongbokgung und Changdeokgung 3.000 Won und im Deoksugung 1.000 Won (Leute, die einen Hanbok tragen haben sogar freien Eintritt).
Vorteile:
Der Eintritt ist nicht erhöht, was das Ganze zu einem günstigen Abend macht und man kann sich frei im Palast bewegen. Für die Fotografen unter uns ist das natürlich toll und man darf auch sein Stativ mitnehmen (Yes!). Ich mag die längeren Öffnungszeiten, weil man in seinem eigenem Tempo den Palast besichtigen kann. Ebenso haben auch die Souvenirshops offen und in den Souvenirshops der Paläste gibt es wirklich schöne Sachen zu kaufen.
Nachteil:
Wir haben im Gyeongbokgung festgestellt, dass im Prinzip nur der vordere Teil der Anlage abends geöffnet ist. Im Changdeokgung wird wahrscheinlich auch nicht der ‚Geheime Garten‘ abends offen sein. Der Deoksugung ist nicht so groß, hier wird wahrscheinlich die ganze Anlage zugänglich sein. Ich fand es etwas schade, denn ich mag den hinteren Teil des Gyeongbokgung. Allerdings werden die Gebäude angestrahlt und es ist auch überall Sicherheitspersonal unterwegs. Da die Anlage sehr groß ist, bekommen sie es für die Abende wohl nicht organisiert.
Des Weiteren sind natürlich mehr Leute unterwegs, als bei der Moonlight Tour. Die späten Öffnungszeiten sind sehr beliebt. Überfüllt trifft es wohl nicht ganz, aber diese magische Ruhe wie bei der Moonlight Tour hat man nicht immer.
Sobald die verlängerten Öffnungszeiten für dieses Jahr bekannt gegeben werden, informiert die >> KTO << darüber.